Mehrebenenmodellab1s3
Abschnitt 1. Seite 3


Zurück zur Grafik 2 . Sie zeigt, daß grundsätzlich zwischen drei Formen bei Sektoren-Strömungs-Modellen unterscheiden werden kann:
  1. Wenn keine Zahlenangaben bei den Sektoren und bei den Strömen vorhanden sind, kann es sich um ein reines Strukturmodell oder Konzeptionsmodell handeln.
  2. Wenn Zahlenwerte nur bei den Strömen angegeben sind, nicht dagegen bei den Sektoren oder Teilsektoren, erkennt man, wie hoch die Inputs (hineinfließende Ströme) und Outputs (herausfließende Ströme) der Sektoren oder Knoten je Periode sind, was also an Vermögenswerten in sie hinein oder aus ihnen hinaus fließt. Hier kann man dann von einem „Input-Output-Modell" sprechen. Innerhalb der Sektoren gilt so das Black-Box-Prinzip, es wird nicht untersucht, was innerhalb der Sektoren abläuft.
  3. Die dritte Form kann ein rechenbares Sektoren-Strömungs-Modell sein. Jetzt gibt es Zahlenangaben sowohl bei den Beständen innerhalb der Sektoren als auch bei den Strömen zwischen den Sektoren. Man kann jetzt von einem „Bestände-Strömungs-Modell" sprechen. Wenn wir weiter annehmen, daß das Modell vollständig ist, d.h., daß alle Ströme zwischen den Sektoren aufgezeigt werden und zahlenmäßig mit ihren Stromgrößen bewertet sind, kann es sich um ein quantitatives Modell handeln, für das die folgenden Gleichungen gelten.




Zu den Grundgleichungen der Skizze oben ist noch festzustellen: Es ist immer wichtig, wie die Bewertung von Beständen und Strömen vorgenommen wird. Bei vielen Gütern bewertet man nach den für sie gezahlten Preisen. Bei im Produktionsprozeß eingesetzten Arbeitsleistungen kann man sich an den für sie gezahlten Löhnen orientieren. Bei anderen Aktiva´s muß man „Tageswerte" für die Bewertung zugrunde legen. Ein Beispiel hierfür sind an Börsen notierte Wertpapiere, wie Aktien und Anleihen. Diese Werte schwanken sehr stark, die „Volatilität" ist hoch. Das gilt oft sowohl im Laufe eines Tages, wie entsprechend ebenfalls für einen längeren Zeitraum wie etwa von Wochen oder Monaten. So können sich diese Werte im Laufe einer Berechnungsperiode, so innerhalb eines Jahres oder Quartals, stark verändern. Daher muß in der Formel für die Berechnungen des Bestände-Strömungs-Modells die „Wertberichtigung" einbezogen werden. Es ergibt sich daher in obiger Formel aus dem Anfangsbestand plus Zugängen minus Abgängen zunächst nur der „Vorläufige Endbestand" in einem Sektor oder Teilsektor des Modells. Danach werden die Wertberichtigungen, seien sie positiv oder negativ, rechnerisch hinzugefügt und es ergibt sich erst dann, nach ihrer Einbeziehung, der "Endbestand" für eine Periode.


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