Mehrebenenmodellab314s2
Abschnitt 3.1.4. Seite 2
Nach dem Finanzsektor, in dessen Inneren die Finanzdienstleistungen ablaufen, wird jetzt das andere Zuhause für Firmen und Institutionen des Finanzsektors betrachtet, nämlich der Unternehmenssektor selbst (s. die linke Seite der Grafik 33 ). Dort geschieht der Aufbau und die Aufrechterhaltung der betrieblichen Infrastruktur von Teilnehmern des Finanzsektors. Man kann, wie die Skizze zeigt, zwischen folgenden 3 Arten von Produktionsfaktoren, die für die Bereitstellung der betrieblichen Infrastruktur verantwortlich sind, unterscheiden:
- Die Beschaffung und die Nutzung von Investitionsgütern wie etwa Gebäuden und Computerausrüstungen.
- Die Beschaffung und der Einsatz von Material und Rohstoffen, wie etwa Schreibmaterial und elektrischen Strom.
- Die Einstellung und der Einsatz der Arbeitskräfte auf allen Ebenen der betrieblichen Hierarchien von Finanzunternehmen.
Die Nutzung der Infrastruktur unter Verwendung der eben beschriebenen Produktionsfaktoren a) bis c) ist erforderlich, um die eigentlichen Aufgaben der im Finanzsektor beheimateten Wirtschaftseinheiten, d.h., die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen, möglich zu machen.
Die Frage, die untersucht werden soll, ist jetzt, in welchen Ebenen des 3-Ebenen-Modells die einzelnen Transaktionen der Mitglieder des Finanzsektors im einzelnen ablaufen.
Wir betrachten zunächst das „1. Zuhause", in der Grafik 33 auf der linken Seite zu sehen. Es handelt sich um den Unternehmenssektor, dort, wo der Aufbau und die Nutzung der betrieblichen Infrastruktur der Mitglieder des Finanzsektors stattfindet. Hier besteht grundsätzlich kein Unterschied zu den Unternehmen von außerhalb des Finanzsektors. Es werden hier alle 3 Ebenen gebraucht. Das zeigt die Grafik 33 links unten.
In der Leistungsebene (L-Ebene) fließen danach Ströme von Gütern und Dienstleistungen, sowohl von Investitionsgütern, von Materialien, von Rohstoffen als auch von Arbeitsleistlungen (Punkt a).
Die Zahlungsebenen (Z-Ebene) unter c) in der Grafik 33 enthält alle Zahlungsströme, die aus dem Finanzsektor als Entgelt für die eben beschriebenen Käufe von Objekten für die Beschaffung von Infrastruktur hinaus in andere Sektoren fließen. Hier handelt es sich etwa um Zahlungen, die als Gegenleistungen für die beschafften Investitionsgüter und für Materialien und Rohstoffe an die liefernden Unternehmen von außerhalb des Finanzsektors transferiert werden. Ebenso fließen Zahlungen an private Haushalte, und damit an deren Sektor, als Gegenleistungen für deren Arbeitsleistungen, also für den Arbeitseinsatz, die dessen Mitglieder, z.B. als Bankangestellte, innerhalb des Finanzsektors leisten.
Die Forderungsebene (F-Ebene) , die unter b) in der Grafik 33 unten links angezeigt wird, wird benutzt, wenn Zeitdifferenzen zwischen Leistungsströmen, angezeigt unter a) und den Zahlungsströmen als deren Gegenleistung, angezeigt unter c), vorhanden sind. Das ist etwa der Fall, wenn von Banken bezogene Investitionsgüter, wie z.B. Computerausrüstungen, erst zu einem späteren Zeitpunkt bezahlt werden, wenn etwa Lieferantenkredite in Anspruch genommen werden, die Lieferanten damit eine Forderung, die Bank dagegen eine Verbindlichkeit - in gleicher Höhe - verbuchen müssen.
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